Schwerpunkt: H2 – Hoffnung oder Hype? Von Dennis Rheinsberg, Direktor Energy & Utilities, IKB Deutsche Industriebank AG

Wasserstoffprojekte fördern und finanzieren

Mit der Verabschiedung der Wasserstoffstrategien auf nationaler und europäischer Ebene im vergangenen Jahr ist die mediale Aufmerksamkeit für den Energieträger Wasserstoff enorm gestiegen. Die öffentlichen Diskussionen kreisen zumeist um das Potenzial zur Dekarbonisierung energie- beziehungsweise emissionsintensiver Wirtschaftssektoren, produzierbare und benötigte Mengen an Wasserstoff oder regulatorische Fragestellungen. Dieser Artikel legt den Fokus auf die Finanzierung der erforderlichen Investitionen.

Die geplanten Investitionen sind vielfältig und spiegeln sich in einer großen Bandbreite an Projekten. Bereits im Jahr 2019 führte das Bundeswirtschaftministerium den Ideenwettbewerb "Reallabore der Energiewende" durch. Die daraus entstandenen Projekte verfolgen in überwiegend konsortialen Strukturen unterschiedliche Ansätze der Sektorenkopplung. Zum einen gibt es lokale und regionale, integrierte Lösungen in kleinerem Maßstab mit Modellcharakter - Beispiele sind H2 Whylen oder RefLau. Zum anderen gehören zu den Reallaboren auch solche, die in späteren Ausbaustufen mehrere hundert Megawatt Elektrolyseurleistung erreichen sollen - etwa ReWest 100 - beziehungsweise Pilotcharakter für die Dekarbonisierung der besonders im Fokus stehenden Stahl- und Chemieindustrie haben - wie DOW Stade, Green MeOH oder H2Stahl. Gerade aus diesen beiden Industriezweigen sind in den letzten Monaten in verschiedenen Konsortien mit der Energiewirtschaft diverse großvolumige Projekte hinzugekommen. Beispiele dafür sind Hamburg Green Hydrogen Hub, GET H2 oder HydrOxy Hub Walsum. Daneben stehen konkrete und teilweise bereits in der Umsetzung befindliche direkte Investitionen der Stahl- und Chemiekonzerne in die Herstellung und Nutzung von Wasserstoff im Produktionsprozess. Bekannte Projekte sind hier Salzgitter mit Salcos oder ArcelorMittal in Hamburg mit H2H.

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